#13: „Frauenfragen“: Folge 13 mit Andreas Goldberger

Andreas Goldberger ist also Feminist. Ich hätte vieles erwartet, das aber nicht. Weil ich vieles bin, vorurteilsfrei aber nicht. Ein Mann, der in Oberösterreich auf einem Bauernhof aufgewachsen ist und sein halbes Leben im männerdominierten Profi-Sport verbracht hat, ist in meiner kleinen Welt vieles, aber sicher nicht Feminist.

Ich leere meinen Rucksack an Vorurteilen aus. Ein Haufen Schlagwörter liegt vor mir. Totschlagwörter. Konservativ, engstirnig, rückständig. Der sonntägliche Kirchgang und der Stammtisch danach, während die Frau daheim das Mittagessen kocht. Eine Mitgliedschaft bei der Feuerwehr oder dem Jagdverein, weil das der Inbegriff von Männlichkeit ist. Windeln wechseln und Klo putzen hingegen nur etwas für Weicheier. Feminismus ist ein Schimpfwort und weinen Frauensache…

Ich stopfe die Wörter wieder in meinen Rucksack zurück. Denn Vorurteile haben noch nie etwas gebracht. Vor allem haben sie einen noch nie weiter gebracht. Doch ich will weiterkommen, und ich will verstehen. Verstehen, warum Männer denken, wie sie denken. Erkennen, was es braucht, damit Gleichberechtigung wahrhaftig gelebt werden kann. Sehen, wo die Hürden und Stolperstellen liegen. Und spüren, dass es da draußen ganz viele Männer gibt, die bereit sind sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen. Andreas Goldberger ist offenbar einer davon.

In der 13. Ausgabe von „Frauenfragen“ gibt’s Antworten auf Fragen wie: warum der ehemalige Skispringer nicht am Stepper trainieren will, warum er ein Problem mit dem Altern hat und warum Homeoffice und Kinderbetreuung gleichzeitig nicht zu schaffen ist. Außerdem erfahre ich, wie die Männerrunde am Stammtisch reagieren würde, wenn Goldberger verkündet: „Burschen, ich bin Feminist.“

FRAUENFRAGEN STELLT VOR:

Andreas Goldberger ist 48 Jahre alt. Sehr schlank und zierlich und mit einer Körpergröße von 1,72 Metern für einen Mann eher klein. Mit seinen roten Backen und dem verschmitzten Lächeln wirkt er immer noch wie der nette Bub von nebenan. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von drei und fünf Jahren. In den 1990er Jahren war der gebürtige Oberösterreicher einer der erfolgreichsten Skispringer der Welt. Neben zwei Gesamtsiegen der Vierschanzentournee hat er drei Mal den Gesamtweltcup gewonnen und zwei Bronzemedaillen bei Olympischen Winterspielen geholt. Seit seinem Karriereende 2005 ist Goldberger als Co-Kommentator und Skisprungexperte im ORF tätig und sucht beim „Goldi Talente Cup“ jährlich nach Skisprungtalenten.

„Frauenfragen – Der Podcast mit Mari Lang“ ist unabhängig. Damit das weiterhin so bleiben kann, bitte ich dich um eine kleine finanzielle Unterstützung. Denn auch qualitativ hochwertige Arbeit im Netz sollte ihren Wert haben. Und feministische sowieso!

Unterstützen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

elf + acht =