#5: „Frauenfragen“: Folge 5 mit Julian Le Play

Eine Zeitlang hab ich mich, wenn die meisten Menschen schlafen gegangen sind, ins Radio-Studio gestellt und bis zum Morgengrauen ausschließlich Musik aus Österreich gespielt. Immer sonntags auf FM4, im FM4 Soundpark. Ich hab dafür auch unzählige Interviews mit heimischen Singer-SongwriterInnen und Bands geführt. Julian Le Play ist mir damals aber nicht untergekommen. Einerseits, weil er musikalisch eher in der Schublade Ö3 zu finden ist. Andererseits, weil ich, als er 2012 mit dem Lied „Mr. Spielberg“ seinen ersten Hit landete, gerade vom Radio ins Fernsehen gewechselt bin. Und ab da wars mit den MusikerInnen-Interviews ja vorbei. Mit meiner Leidenschaft für Musik aber nicht.

In meinem Lockdown-Blues im Frühling hab ich viel Musik gehört, meistens irgendwelche Playlists auf Spotify und Co mit dem Titel „Feelgood“ oder so. Ja, ich geb zu, ich hab so einiges probiert, um mich besser zu fühlen. Irgendwann war dann Julian Le Play in meinem Ohr. „Wir haben noch den ganzen Morgen, um frühstücken zu gehen. Das Fenster voller Sorgen, die uns draußen begegnen…“ Es war Liebe auf den ersten Ton. Die Stimme, die Melodie, der Text. In einer Zeit, in der alles zu wackeln begann, in der morgen nichts mehr wie gestern und das Heute das einzig Sichere war, haben mich Sätze wie „Wir haben noch das ganze Leben. Wir haben noch alle unseren Glauben. Keine Angst, wenn sich was tut“ tief bewegt. In einer Zeit, in der wir alle manisch Brot gebacken, motiviert zu joggen begonnen haben oder uns im Wohnzimmer mit Gin-Tonic und lauten Beats eine Club-Atmosphäre herbeigetanzt haben, bekam die Songzeile „Wir haben noch die ganze Nacht, um tanzen zu gehen“ eine völlig neue Bedeutung. Julian Le Play hat mich berührt. Und, ich mag es, wenn Menschen das tun. Deshalb wollte ich den 29-Jährigen kennenlernen. Und natürlich herausfinden, wie ein junger Mann tickt, der zur Generation Y zählt. Wie reagiert der eigentlich so auf „Frauenfragen“? Die Antworten darauf gibts in der fünften Folge meines Podcasts, in der es u.a. um Saftkuren, schmusen und Taylor Swift geht. Außerdem erfahren wir, warum Julian Le Play als Kind Nachthemden getragen hat und welche Ideen er hat, damit Frauen im Musikbusiness präsenter werden.

FRAUENFRAGEN STELLT VOR:

Julian Le Play, der mit bürgerlichem Namen Julian Heidrich heißt, ist 29 Jahre alt. Optisch kann man ihn am besten als den süßen Typen von nebenan beschreiben, der schlagfertig, witzig, aber durchaus auch gefühlvoll ist. Vor 10 Jahren hat der Wiener an der Castingshow „Helden von morgen“ teilgenommen, die ihn als Musiker richtig bekannt gemacht hat. Danach ging es Schlag auf Schlag. Le Plays Songs wie „Mr. Spielberg“, „Rollercoaster“ oder „Mein Anker“ waren in den Charts ganz oben und haben ihm diverse Musikpreise wie den „Amadeus Award“ beschert. Sein 4. Album „Tandem“ ist 2020 erschienen. Außerdem moderiert der Singer-Songwriter derzeit eine kleine Musiksendung im Privat-Fernsehen und ist seit längerem in einer festen Beziehung.

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